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Eilmeldung!

Unsere Pläne ändern sich. Oder: Von einer Art des Aussteigens zu einer anderen



Der Anfang

Mitte Juni sitzen Lutz und ich in einem Café in der türkischen Hafenstadt Mersin. Wir haben nicht viel zu tun und warten auf die Abfahrt unserer Fähre nach Zypern. Eben weil wir nicht viel zu tun haben, fangen wir an über das Leben zu philosophieren und über unser Leben im speziellen, über das Reisen und über unser Reisen im speziellen. Wie lange wollen wir eigentlich noch reisen? Und wollen wir irgendwann wieder zurück nach Deutschland?


Wir kommen überein, dass wir uns das momentan nicht so richtig vorstellen können. Aber was dann? Ich scherze, dass ich eigentlich gerade nur tauchen möchte. Lutz meint, er würde aber gerne surfen. Gut, sage ich, dann suchen wir uns einen Ort an dem beides möglich ist. Da soll Lutz dann in einer Surfschule arbeiten und ich suche mir einen Job in einer Tauchschule. Ich lache, lehne mich zurück und nehme einen Schluck meines Iced-Caramel-Mochacchino, oder was für eine zuckerbombige Koffein-Kombo ich eben gerade im hippen Yemen Kavehsi vor mir stehen habe.


Lutz erinnert sich an unsere Zeit in einer Surfschule auf den kanarischen Inseln im Winter 2019. Da hatte es uns beiden ausgesprochen gut gefallen. Tauchen konnte man da doch auch, oder? Aus Spaß googeln wir die Homepage der Surfschule von damals. Es gibt sie noch, und siehe da: Stellen sind auch ausgeschrieben. Sie suchen einen Koordinator für die Surfschule…Lutz liest sich aufmerksam die Stellenanzeige durch. Das könnte er machen!


Wir schlürfen unseren Kaffee und stellen uns ein Leben auf den Kanaren vor. Dann packen wir unsere Sachen und reisen weiter nach Zypern. Und die Stellenanzeige reist in unseren Hinterköpfen mit uns mit.


Einen Versuch ist es wert

Auf Zypern begebe ich mich bekanntlich in einen wahrhaftigen Unterwasser-Rausch, aber Lutz wird enttäuscht: die spärlichen Surfspots der Insel sind nur etwas für Profis. Er sehnt sich danach, auch wieder einen Sport mit richtig viel Leidenschaft zu betreiben.

Dann bewirb Dich doch einfach mal auf diese Koordinatoren-Stelle auf den Kanaren, schlage ich ihm vor. Vielleicht wird es ja was, da kannst Du so viel surfen wir Du möchtest und ich finde sicher auch den ein- oder anderen Tauchspot für mich.


Also wir die Bewerbung geschrieben, diskutiert, abgeschickt, und dann mit Spannung gewartet.


Ende Juli ist es dann so weit: Lutz wird zu einem online-Vorstellungsgespräch eingeladen. Eine Stunde spricht er mit dem Inhaber der Surfschule, während ich mich mal wieder bei einem Schiffswrack vor der Küste herumtreibe. Als ich zurück komme, ist sich Lutz nicht sicher – hat er einen guten Eindruck hinterlassen? Er kann es nicht sagen.


Wir sitzen in einem Café in Larnaka und schlürfen gedankenverloren unseren Frappé durch matschige Papierstrohhalme.


Die Zusage

Einen Tag vor unserem Abflug nach Israel erhält Lutz die Nachricht, dass er die Stelle bekommt. Er kann ab November die Surfschule Freshsurf auf Fuerteventura unterstützen.

Unsere Gedanken rotieren, unsere Pläne werden angepasst, unsere Augen leuchten: Wir werden auf den Kanaren leben!


Was schön ist: Wir kennen die Surfschule bereits aus der Kundensicht, es hat uns dort richtig gut gefallen im Winter 2019. Zudem kennen wir die Insel Fuerteventura, eine vulkanische Wüsten- und Mondlandschaft mit Aussichten wie auf einem Windows-Bildschirmschoner.





Das Klima ist gemäßigt, meist scheint die Sonne, die Strände scheinen endlos mit Anfänger-freundlichen beach breaks, also Wellen, die sich lang und ruhig am Strand brechen und mir vorgelagerten Riffen, an denen die fortgeschrittenen Surfer ihr Glück versuchen können. Ansonsten gibt es: viele Kakteen und Windmühlen, kleine weiße Häuschen, ruhige kleine Orte, viel Lava und Sand, definitiv mal keinen Stress.










Nur noch drei Monate!

Bis es im November losgeht bleiben uns also nur noch knappe drei Monate zum ziellosen Herumschweifen. Das bedeutet, dass wir, ganz entgegen unserer Art, mal langsam ein wenig auf die Tube drücken müssen, wenn wir noch etwas von Asien sehen wollen. Mit diesem Wissen starten wir nach Israel, aber Thailand, Kambodscha und Vietnam stehen auch noch auf der Wunschliste…mal sehen, wie viele Orte wir noch bereisen können, bevor es auf den Kanaren mit einer sesshafteren Form des Aussteiger-Lebens weitergeht.





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